Gesellschaft für Aktuelle Kunst
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Aria Farajnezhad
Probe 1 – ein Monument versenken

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2023

In einer Welt, in der koloniale Geschichte und rassistische Darstellungen immer noch sichtbar sind, stellt sich die Frage: Wie können wir diese Vergangenheit hinterfragen und ihre Auswirkungen in der Gegenwart verstehen? Der Workshop A Rehearsal to Scuttle a Monument von Aria Farajnezhad, der am 17. Februar 2024 in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst stattfand, beschäftigte sich mit genau dieser Frage.

Der Workshop ist Teil einer mehrjährigen Auseinandersetzung Farajnezhads, in deren Mittelpunkt ein Wandbild im Bremer Hauptbahnhof steht – ein Mosaik, das ein Stück Kolonialgeschichte erzählt. Das Wandbild, das 1957 von der Tabakfirma Brinkmann gestiftet wurde und ursprünglich eine vermeintlich idyllische Szene darstellen soll, offenbart bei näherer Betrachtung eine rassistische Perspektive. Im Jahr 2002 wurde das Mosaik, das viele Jahre lang verborgen war, freigelegt und restauriert. Heute ziert es wieder den Bahnhof und wird täglich von 150.000 Passant: innen und Reisenden gesehen – eine stille Erinnerung an eine dunkle Vergangenheit, die im öffentlichen Raum noch immer präsent ist. Wie können wir den Rassismus, der sich in den öffentlichen Raum einschreibt, entlarven?

Die Zeitung Probe 1 – ein Monument versenken sammelt und archiviert im Rahmen des Workshops geführte Gespräche, in denen die Teilnehmenden überlegen, wie der im Mosaik eingebetteten eurozentristischen Sichtweise entgegengewirkt werden kann, die kolonialen Symboliken überschrieben werden und neue Bilder entstehen können, welche nicht-hierarchische, die ganze Welt meinende Ansichten über den Begriff der Menschlichkeit teilen. Was bleibt von uns, wenn wir uns von der Geschichte des Kolonisierens befreien und in die Zukunft blicken?

Durch die persönlichen Beiträge der Teilnehmer:innen wird das Wandbild selbst zu einem Ort des Dialogs. Die von Farajanezhad angewandte Archivierungsmethode ermöglichte es, diese Gespräche dauerhaft zu bewahren und die Fragen rund um Sklaverei, Kolonialismus und Rassismus im Kontext der Kunst sichtbar zu machen – als lebendige Diskussion, die sich über die Zeit hinweg weiterentwickeln kann.

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Diese Publikation erschien anlässlich des Workshops A Rehearsal to Scuttle a Monument von Aria Farajnezhad, der am 17. Februar 2024 in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst stattfand

Herausgegeben von: Aria Farajnezhad & GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Deutsche und Englische Ausgabe

Euro 2,–

Erhältlich in der GAK oder per Versand auf eigene Kosten

Ermöglicht durch zusätzliche Unterstützung von:
Der Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen

 

 

 

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