Herbst, Freitagabend. Bremen, Ich gehe durch einen Tunnel, in dem mich der Sound verschiedener Partys einhüllt. Es ist der 07.09.2349 und wir sind in AmaSoñar, Guillerrrrmo’s Set klingt, wie sie sich bewegt. Hochmusikalisch, unendlich tanzbar. Ich bleibe für das Set, das an diesem heißen, schwülen Tag beginnt und endet. Ich gehe weiter und lande in Teknyahururu, 12.12.2349. Makossiris Beats und Rhythmus sind unerbittlich wie der Wasserfall hinter ihr. Es ist Tag und doch endet das Set. Ich gehe weiter und bin in Geomanta, 15.08.2531. Kaleekarmas Set ist die Erholung, die ich brauche, während die Party weitergeht. Ich bringe meinen Körper und seine Umgebung in ein Gleichgewicht. Reibungslos inmitten des Lichts des Morgens.
Ändern sich die Zeiten in den Ewig-Sommern (oder sind sie tropisch)? In anderen Tropen erzählen mir Chooc Ly, Nadi und mellowdramatics, was es in ihrer monoklimatischen Welt bedeutet, Neue und Alte Tropen zu haben. Sie erzählen mir Geschichten von inter-tropischen Reisen und dem durch die Klimadiaspora verstärkten „Mixing“ verschiedener Kulturen. Geschichten und Melodien durchweben die Zeit wie die saisonalen Monsune der Tropen.
Als ich aus dem Tunnel trete, ziehe ich meine Jacke zu. Ich schreite dem Winter entgegen, in der Morgen-Nacht, das erwartend, was die Zukunft bringen wird.
wherenow foreversummers zeigt die beiden Arbeiten Warm Fronts und Monsoon Sessions #1 von Kent Chan. Sie umfassen eine Reihe von Postern, DJ-Sets und Videos, die in Zusammenarbeit mit DJ*s entstanden, die aus den Tropen kommen oder tropischer Abstammung sind. Gemeinsam sprechen sie nicht von der Gegenwart, sondern sagen die Ankunft einer radikalen tropischen Zukunft voraus: eine klangliche und solare Allianz. Diese beruht nicht nur auf ihrer geografisch getrennten, aber gemeinsamen Geschichte, sondern auch auf den Potentialen und der Verbindungsfähigkeit von Hitze.
Die analog-digitale Ausstellungsreihe in den Posterrahmen im Außenraum der GAK versteht sich als Intervention in dominante visuelle und textliche Sprachen des öffentlichen und halböffentlichen Raums, um zwischen Fiktion, Abstraktion und Imagination alternative Beziehungen vorzuschlagen
Kent Chan: Warm Fronts, 2022
Im der Posterrahmenserie „Re-Framing“
Sa, 08.10., 15-18 Uhr
Eröffnung
Förderung
„Re-Framing“ wird ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von Kultur.Gemeinschaften, dem gemeinsamen Förderprogramm für digitale Content-Produktion in Kultureinrichtungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder.
Kent Chan wird unterstützt vom Mondriaan Funds und dem Singapore Arts Council.