Der 1956 geborene, in Berlin lebende Künstler beschwört in einer Reihe von monumentalen Kohlezeichnungen die Schönheit und die Todesnähe von Insektenflügeln und verwelkten Blumen: Fragmente von Pflanzen und Insekten überziehen wandfüllend den langen Ausstellungsraum. Sie wurden nach Projektionen von Overhead-Folien mit Kohle auf die Wände übertragen. Die Vorlagen für die Motive hatte Piotr Nathan in seiner Wohnung gefunden und fotografiert. Die Fotos wurden danach abgezeichnet, gescannt und elektronisch gerastert ausgedruckt. Die Ausstellung zeigt das letzte Stadium dieses Prozesses, in dem die projizierten Lichtpunkte der Abbilder mit Zeichenkohle auf die Wände übertragen wurden, der dabei von den Wänden rieselnde Kohlenstaub wurde, auf eigens dafür angebrachten Borden aufgefangen, zum Bestandteil der Ausstellung. Die Relikte des Zeichenvorgangs machen die Ausstellung zu einer Installation und betonen den ephemeren Charakter der Wandzeichnungen.
Kuratiert von
Eva Schmidt
Publikation
Piotr Nathan. Ausschnitte 1981–1993 (Ausst. Kat., Hrsg. E. Schmidt, GAK, 1994)
Förderung
Programm „Katalog für junge Künstler“ der Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung