Sanya Kantarovskys Gemälde und Aquarelle spielen souverän mit malerischen Klischees, indem sie selbstbewusst einsetzen, was die so häufig todgesagten Gattungen eigentlich „nicht dürfen“: Sie sind dekorativ und melancholisch, elegant und humorvoll, illustrativ und abstrakt, retro und aktuell gleichermaßen. Als Ergebnis sind sie erfrischend gerade in den Momenten, in denen sie sich um von außen gesetzte Grenzen nicht zu kümmern scheinen. Im ersten Augenblick geradezu verführerisch zugänglich, setzen sie bei genauerem Hinsehen Gewissheiten außer Kraft, wie die Dinge anzusehen sind.
So auch bei den sechs Aquarellen, die Kantarovsky der GAK als Jahresgaben zur Verfügung stellt: Da wandelt etwa Jemand zwischen großen Gesichtern, die den Blick verschämt von ihm abwenden. Oder einige Personen stehen Schlange vor einer undefinierbaren, abstrakten Form. Die Arbeiten unterlaufen Unterscheidungen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, formaler Leichtigkeit und inhaltlicher Schwere, indem sie sie präzise gegeneinander ausspielen.
Jahresgabe 2013
1–6
o.T., 2013
Aquarell, Bleiche, Kreide auf Papier (gerahmt)
57,15 x 38,1 cm (Blatt)
6 Unikate; sign., dat.
Vergriffen