„Die Geometrie der Dinge“ zeigt Werke von Markus Amm, Sara Barker, Charlotte Moth und Robin Watkins, die sich auf unterschiedliche Weise „mit Punkten, Geraden, Ebenen, Abständen, Winkeln etc. beschäftigen (…)“ (Wikipedia). Die vier Künstler*innen sind dem Besonderen im Geometrischen auf der Spur, der Geometrie, die sich in genutzten Formen oder kunsthistorischen Traditionen offenbart, die sich im Alltäglichen oder in physikalischen Experimenten entdecken lässt.
Dabei formuliert der Ausstellungstitel weniger einen strikten, thematischen Rahmen als vielmehr eine lockere, formale Klammer, um verschieden argumentierende, künstlerische Positionen zusammen zu führen. „Die Geometrie der Dinge“ als „Sprache der Menschheit“ und allem zugrunde liegender „Rhythmus“ (Le Corbusier) ist in jedem der vier vertretenen Ansätze zu entdecken – mal offensichtlich, mal eher versteckt. Sie bietet die Plattform, auf der sich die Arbeiten in ihrer Vielfalt ausbreiten können.
Die künstlerische Arbeit von Markus Amm konzentriert sich auf die Grenzen und Möglichkeiten der Malerei, auf tatsächlichen und konstruierten Raum sowie auf Illusion und Realität. Einflüsse avantgardistischer Kunstrichtungen – geometrische Grundformen und eine reduzierte Farbigkeit wie sie im russischen Konstruktivismus, bei De Stijl oder im Bauhaus entwickelt wurden – bestimmen seine Formensprache. Die Skulpturen von Sara Barker muten wie dreidimensionale Zeichnungen an, die sich in den Raum ausbreiten und mit ihrem Umfeld in Beziehung setzen, es unterbrechen, erweitern oder spiegeln. Fläche und Raum, Innen und Außen, Architektur und Skulptur, Raum und Linie werden zu einer fragilen Einheit, in der die zugrunde liegenden, geometrischen Linien wirken, als seien sie immer eine Spur aus dem Gleichgewicht gebracht und kurz vor dem Einsturz. Charlotte Moth spürt der Geometrie der Dinge auf Reisen nach, stöbert sie in Architekturen oder alltäglichen Anordnungen auf und bannt sie in Fotografien, Filmen oder skulpturalen Anordnungen. Sie nimmt geometrische Formen dort auf, wo sie sie im Alltag vorfindet, und gesteht dem Gefundenen eine neue Kraft zu. Wichtige Ergänzung ist ihr dabei der architektonische Präsentationsraum und dessen „innewohnendes Gefühl von Geometrie“ (Moth). Robin Watkins greift ebenfalls alltägliche Objekte auf, um ihre versteckten Besonderheiten in experimentellen Versuchsanordnungen, die Poetik in scheinbar banalen Vorgängen offen zu legen. In Fotografien und Objekten geht er den zyklischen Abläufen in der Natur nach, der Geometrie als Rhythmus, der den Dingen zugrunde liegt.
Markus Amm
Sara Barker
Charlotte Moth
Robin Watkins
Kuratiert von
Janneke de Vries
Jahresgabe
Veranstaltungen
Fr 01.03.13, 19 Uhr
Eröffnung
Do 07.03.13, 19 Uhr
Führung mit Sandra Hampe
Do 04.04.13, 19 Uhr
Yvonne Bialek: Some Disordered Interior Geometries
Vortrag
Do 11.04.13, 19 Uhr
Mary Ellen Bute, Hans Richter: Geometrien des Dada
Filmscreening
Do 18.04.13, 19 Uhr
Nikola Blašković: Archives Loaded
Vorstellung und Aktionen
Do 25.04.13, 19 Uhr
Führung mit Sandra Hampe
Förderung
Der Senator für Kultur, Freie Hansestadt Bremen, The British Council, Institut français, Bureau des arts plastiques in Zusammenarbeit mit dem Ministère de la Culture et la Communication/DGCA, Creative Scotland