Gesellschaft für Aktuelle Kunst
Archiv
2024–2021
2024
2023
2022
2021
2020–2011
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2010–2001
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000–1991
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990–1981
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
  • Dirk Bell: Eyelashes From Inside The Aquarium, 2013, Collection of Blake Byrne, Los Angeles, Foto: Tobias Hübel
  • Dirk Bell: Eyelashes From Inside The Aquarium, 2013, Detail, Collection of Blake Byrne, Los Angeles, Foto: Tobias Hübel
  • Juliette Blightman: Always there is a desire that impels and a convention that restrains..., 2013, Courtesy die Künstlerin und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin, Foto: Tobias Hübel
  • (vorne): Shannon Bool: Broken Pole, 2010, Courtesy Galerie Kadel Willborn; (Wand) Shannon Bool: The Lipps. 24 Horizontal Pouts, 2013, Sammlung Philara Düsseldorf, Foto: Tobias Hübel
  • (links) Dirk Bell: Eyelashes From Inside The Aquarium, 2013, Collection of Blake Byrne, Los Angeles; (rechts): Marlo Pascual: Untitled, 2011, Courtesy Saatchi Gallery, London, Foto: Tobias Hübel
  • (links) Verena Issel: Abenteuer reisender Frauen, 2011/2012; (Mitte) Verena Issel: o.T. (female career), 2012, Courtesy die Künstlerin; (hinten rechts) Judith Blightman: Always there is a desire that impels and a convention that restrains..., 2013, Courtesy die Künstlerin und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin, Foto: Tobias Hübel
  • (links) Shannon Bool: The Lipps. 24 Horizontal Pouts, 2013, Sammlung Philara Düsseldorf; (Mitte) Shannon Bool: Broken Pole, 2010, Courtesy Galerie Kadel Willborn; (rechts) Dirk Stewen: Untitled (Soft corps XXXI), 2013, Courtesy der Künstler, Maureen Paley und Karin Guenther, Foto: Tobias Hübel
  • Maria Loboda: Curious and cold epicurean young ladies, 2011, Courtesy die Künstlerin und SCHLEICHER/LANGE, Foto: Tobias Hübel
  • Girls Can Tell, Ausstellungsansicht GAK Bremen 2013, Foto: Tobias Hübel
  • Dirk Bell: God Help The Be(a)st In Me, Collection of Blake Byrne, Los Angeles, Foto: Tobias Hübel
  • Anna Ostoya: Untitled (Scroll), 2011, Courtesy die Künstlerin und Silberkuppe, Berlin, Foto: Tobias Hübel

Girls Can Tell

weitere Bilder >
28.09.2013–02.02.2014

Niemand wird ernstlich behaupten, dass sich die dringenden Themen des Feminismus heute durch gelebte gesellschaftliche Gleichberechtigung erledigt hätten. Es mag aber sein, dass sich die Schwerpunkte seiner Fragestellungen verlagert haben. Was in der feministischen Revolution der 1970er und ihrer Punk-Fortsetzung der 1980er Jahre noch schwer erkämpft war, ist heute wenigstens zum Teil gesellschaftliche Realität und hat eine Fokussierung auf andere Bereiche zur Folge. Dementsprechend hat sich der Umgang mit den Vorläuferinnen und ihren Lehren durchaus verschoben – die Notwendigkeit eines stetigen Beharrens auf dem feministischen Standpunkt ist für die Generation der nach 1970 Geborenen eher einem selbstverständlichen Bewusstsein und allgegenwärtigen Damit-Leben gewichen. Die Kunsttheoretikerin Monika Szewczyk spricht von einer „gründlichen Annahme jener Lehre, die uns deren Fortführung erlaubt, ohne unserem Tun einen Namen zu geben – das Schmieden der Waffen wird unterbrochen, um diese Waffen einzusetzen.“(1)

Dies bedeutet, wie gesagt, keinesfalls, dass heute keine gesellschaftliche Notwendigkeit feministischer Haltungen mehr existierte. Aber es lässt sich konstatieren, dass sich der Tonfall ihrer Äußerungen verändert hat. Dass dieser vielleicht – wagt man es zu sagen – leichter geworden ist, ohne dabei an Präzision einzubüßen. Dass sich ein Tonfall etabliert hat, der souverän genug ist, gelegentliche Zweifel an den feministischen Lehren zuzulassen, ohne gleich den Geruch des Verrats an der grundsätzlichen Idee anzunehmen. Auch sind wir inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem die Gleichberechtigung nicht mehr nur Sache der Frauen allein ist, sondern an dem sich auch Männer zunehmend selbstverständlich mit emanzipatorischen Fragestellungen auseinandersetzen.

Die Gruppenausstellung „Girls can tell“ (2) stellt Arbeiten einer Generation von nach 1970 geborenen Künstler*innen zusammen, die exemplarisch für einen veränderten Umgang mit feministischen Themensetzungen in der zeitgenössischen Kunst stehen. Feministische Fragestellungen bilden hier oft einen eher begleitenden Unterton, äußern sich gegebenenfalls unterschwellig in der Verwendung von Materialien und Techniken und nutzen eine Eleganz der Formen und Leichtigkeit der Ästhetik, „um diese Waffen einzusetzen“. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven formen die Werke in „Girls can tell“ einen selbstbewussten Parcours mittels der Medien Malerei, Fotografie, Zeichnung, Installation, Readymade, Film und Skulptur.

(1) Monika Szewczyk, „Ein Flirt mit dem Feminismus“, in: Ausst.-Kat. Shannon Bool. Inverted Harem, CRAC Alsace, GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen und Kunstverein Bonn, 2011, S. 38

(2) Der Titel der Ausstellung zitiert ein Album der amerikanischen Rockband Spoon von 2001.

Weiterlesen
28.09.2013–02.02.2014

Dirk Bell
Juliette Blightman
Shannon Bool
Kajsa Dahlberg
Nina Hoffmann
Verena Issel
Maria Loboda
Anna Ostoya
Marlo Pascual
Seb Patane
Jeremy Shaw
Dirk Stewen
Susanne M. Winterling

Kuratiert von
Janneke de Vries

Publikation

Girls can tell (Ausst. Kat., Hrsg. J. de Vries, GAK, 2014)

Jahresgaben

Juliette Blightman: A bird in hand, is worth two in the bush, 2016

Kajsa Dahlberg: Ett eget rum / Tusen bibliotek, 2013 und Ein Zimmer für sich / Ein eigenes Zimmer / Ein Zimmer für sich allein / Vierhundertdreiunddreißig Bibliotheken, 2011

Verena Issel: These Kids are not ok / Design löst Probleme, 2014

Veranstaltungen

Fr 27.09.13, 19 Uhr
Eröffnung

Do 17.10.13, 19 Uhr
Führung mit Janneke de Vries

Do 31.10.13, 19 Uhr
Angelika Bartl: Feministische Perspektiven und dokumentarische Videokunst
Vortrag

Do 21.11.13, 19 Uhr
Annika Larsson und Yvonne Bialek
Filmscreening und Gespräch (en)

Do 28.11.13, 19 Uhr
Monika Szewczyk: Flirting with Feminism
Vortrag (en)

Do 12.12.13, 19 Uhr
Führung mit Janneke de Vries

Do 23.01.14, 19 Uhr
Julia Voss: Herrenclub Moderne. Warum die Kunstgeschichte umgeschrieben werden muss
Vortrag

Förderung

Der Senator für Kultur, Freie Hansestadt Bremen, Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Waldemar Koch Stiftung

zum Anfang