Auf der aktuellen documenta hat eine politisierte Kunst Hochkonjunktur. Doch gerade daran entzündet sich eine vehemente Kritik: Die documenta, so heißt es, instrumentalisiere Unrecht aus einer Sehnsucht nach dem moralisch Richtigen heraus. Legitimiert engagierte Kunst also lediglich ihre Institutionen? Beruhigt sie das Gewissen eines Publikums, das Betrachten mit Handeln verwechselt? Dient sie Künstler*innen gar zur auch ökonomischen Aufwertung des Werks? Was soll, was kann politisch motivierte Kunst?
Astrid Mania ist Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der HFBK Hochschule für Bildende Kunst Hamburg und freie Kunstkritikerin (u.a. Süddeutsche Zeitung und Artforum International).
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Dejima. Konzepte von Ein- und Ausschluss“.