„In der aktuellen dokumentarischen Videokunst lässt sich eine neue Form der Artikulation feministischer Anliegen beobachten. Dieser Artikulationsmodus tritt nicht mehr als klare Oppositionspolitik gegen eindeutig scheinende patriarchale Ordnungsmuster auf. Er kann vielmehr als Versuch beschrieben werden, trotz des Bewusstseins um die Vielfalt sich überlagernder Machtbeziehungen, die die Geschlechterdifferenz ihrer vermeintlichen Vorrangstellung entheben, feministische Genealogien aufzuspüren und für die gegenwärtige Lebensrealität wirksam zu machen. Wie dieser neue Feminismus-trotz-allem in Erscheinung tritt und welche Bedeutung hierbei der Perspektive der Betrachter_innen zukommt, diesen Fragen geht der Vortrag am Beispiel der Videoarbeiten Hot Water (Alejandra Riera, 2001, 32 Min.) und The Terrace (Laura Horelli, 2011, 24 Min.) nach.“ – Angelika Bartl
Angelika Bartl (Berlin) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) am Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik der Universität Bremen.
Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Girls can tell“.