Im Rahmen von Jala Wahids Ausstellung I Love Ancient Baby laden wir herzlich ein zu einem Impulsvortrag und Gespräch mit Carolin Zieringer zu Fragen rund um Praxen und Ambivalenzen des Widersprechens.
Dass wir in widersprüchlichen Zeiten leben, ist beinahe ein Gemeinplatz. Aber was bedeutet es, gesellschaftliche Widersprüche ernst zu nehmen? Welche Widersprüche gilt es in einer Demokratie auszuhalten – und welche nicht? Ist jede Form des Widersprechens schon emanzipatorisch – und wenn nicht, wo ziehen wir die Grenzen? Wie wird Widersprechen zu einer kollektiven, demokratischen Praxis, die sich nicht in einem „Ja, aber…“ erschöpft?
Carolin Zieringer forscht aus radikal-demokratischer und queerfeministischer Perspektive zu diesen und ähnlichen Fragen. Ausgehend von Jala Wahids Spiel mit Doppeldeutigkeiten und Emotionen möchte Carolin Zieringer ins Gespräch darüber kommen, wie wir in einer von Ausschlüssen und Gewalt durchzogenen Welt offen für Widersprüchlichkeiten und Unsicherheiten bleiben können, welche Rolle Care dabei spielt, und wann das Sorgen strukturell unmöglich ist.
Carolin Zieringer ist politische Theoretikerin und Doctoral Fellow am Graduiertenkolleg „Contradiction Studies“ der Universität Bremen. „Für Widerspruch sorgen“ ist der Titel ihres Promotionsprojekts, das sich dem komplexen Verhältnis von Praxen des Widersprechens und Sorge-Ethik, -Arbeit und -Politiken widmet.
Sie hat Politik- und Kulturwissenschaften (Bremen, Salamanca, London) sowie Politische Theorie (Frankfurt) studiert. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit verknüpft sie Fragen rund um Körperlichkeit und Relationalität, Subjektivität und Geschlecht, Demokratie und Sorge/Care. 2021 hat sie mit dem nOu Kollektiv am Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt „Nocturnal Unrest. Ein feministisches Festival für Theorie, Performance und radikale Flâneuserie“ koordiniert und ko-kuratiert.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Jala Wahid: I Love Ancient Baby.