Man könnte die Ornamentik als die älteste Form der abstrakten Kunst ansehen. In ihr finden sich historische Formsprachen, die Schönheit der Mathematik und das Spiel von Maß und Rhythmus. Sie lehrt über das Sehen und erfordert einen bewussten Umgang mit Farben. Muster und Ornamente wurden zu allen Zeiten und von allen Kulturen entwickelt. Somit ist die Ornamentik eine Weltkunst. Über das Bildnerische hinaus, Architektur und Plastik inbegriffen, spielt sie eine Rolle in der Musik. Die vielfältigen Funktionen der Ornamentik stellt damit die in unserem Kulturraum vorgenommene Trennung von angewandter und freier Kunst in Frage.
Susanne Bollenhagen beschäftigt sich als Malerin seit 25 Jahren umfassend mit dem Thema Ornamentik. Dabei greift sie auf historische Ornamente zurück, versucht aber auch, die Ornamentik aus der ihr innewohnenden Geometrie heraus zu entwickeln. Der Bildvortrag beginnt mit einem allgemeinen Überblick zur Bedeutung und Wahrnehmung des Ornaments. Praxisnah schließt der Teil des Vortrags an, bei dem Susanne Bollenhagen ihre eigene künstlerische Arbeit vorstellt.
Der Beitrag zur Ornamentik liegt druckfrisch als Bildessay vor. Im Anschluss an den Vortrag findet die Vorstellung der Publikation statt.
Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Timo Seber. TWITCH“.