
Im Rahmen der Ausstellung Erosion Arranged: we sink, I stretch, you flow von Monique S. Desto und Klaartje van Essen laden wir ein zu einem Input von Philipp Gufler. Ausgehend von seiner künstlerischen Praxis mit Archiven, wird Gufler Auflösungsprozesse und die Beziehung zwischen Material und Erinnerung, Spuren, Sichtbarkeiten sowie Überschreibungen – innerhalb seiner eigenen Arbeiten als auch der Ausstellung – in den Blick nehmen.
In Erosion Arranged finden sich diese Auflösungsprozesse in dem Latex wieder, mit dem Monique S. Desto malt, das Spuren seines Trägermaterials dreidimensional aufnimmt, sich aber durch Lichteinstrahlung selbst sukzessive auflöst, wenn es ausgestellt wird. Oder auch in den Zeichenutensilien, die Klaartje van Essen durch Fermentation herstellt und die zugleich handliche, sich durch die Nutzung abreibende Skulpturen sind. So bleiben irgendwann nur die Spuren von dem, was eigentlich war und sich in neue Formen verwandelt hat – in digitalen Abbildern oder Animationen, die Desto von den Latexarbeiten macht und als welche sie schlussendlich irgendwann nur noch existieren werden. Oder als Staub, der entsteht, wenn Klaartje die Zeichenuntensilien (ab)nutzt, um andere Arbeiten damit anzufertigen.
Philipp Gufler lebt und arbeitet in Amsterdam und ist seit 2013 aktives Mitglied am selbst-organisierten Forum Queeres Archiv München (DE). Er erforscht Fragen queerer Bildwelten und stellt die westliche Geschichtsschreibung infrage, in der Heterosexualität und ein binäres Geschlechtersystem die soziale Norm darstellen. In seiner künstlerischen Praxis verwendet er verschiedene Medien, darunter Siebdrucke auf Stoffe oder Spiegel, Künstlerbücher, Performances und Videoinstallationen. 2024 erschien seine Monografie „Dis/Identification“ im Distanzverlag zur gleichnamigen Einzelausstellung in der Kunsthalle Mainz. Weitere Ausstellungen wurden zuletzt u.a. in Das Minsk, Potsdam (2024), bei BWA Warszawa, Warsaw, Poland (2024, solo), bei W139, Amsterdam, Netherlands (2023), im Kunstraum der Leuphana Universität, Lüneburg (2022, solo), im NS Dokumentationszentrum, München (2022), sowie im Haus der Kunst, München (2021) gezeigt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Erosion Arranged: we sink, I stretch, you flow statt.
Das Input findet in deutscher Sprache statt.