Nach über vier Jahren ergebnisloser Debatten um die konzeptuelle Aufstellung der Weserburg I Museum für moderne Kunst und des Kunststandortes Weserburg mit Museum, Zentrum für Künstlerpublikationen und GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst scheint es angebracht, die bereits 2013 von der GAK initiierte Diskussionsplattform Wie Kunst Stadt entwickelt fort zu führen. Vielleicht kann es Impulse in die festgefahrenen Verhandlungen bringen, den Fokus zu erweitern? Sich die Bremer Situation eben nicht nur aus bremischer Perspektive anzusehen, sondern sie als nationales, wenn nicht gar europäisches Zeitphänomen anzuerkennen und dieses zu analysieren? Und von dort aus Lehren für Bremen zu ziehen?
Angesichts zunehmend knapper Kassen in den Kommunen und einer verbreiteten Definition von zeitgenössischer Kultur, die Erfolg in Besucherzahlen misst, Event einfordert und von Unternehmensberater*innen beurteilen lässt, verändert sich das Wirkungsfeld von Kunstinstitutionen zunehmend. Die Diskussionsplattform in der GAK stellt sich daher unter anderem folgenden Fragen: Was kennzeichnet die institutionelle Arbeit mit zeitgenössischer Kunst in heutigen Zeiten? Was hat die Institutionen in diese Situation gebracht? Können sie sie aus eigener Kraft verbessern? Was können oder müssen Städte, Politik und Kulturbehörden daraus lernen und wie können sie sinnvoll unterstützen? Gibt es Beispiele, wo dies schon geschehen ist? Welche Bedeutung hat zeitgenössische Kultur für einen Wirtschaftsstandort? Und inwieweit ist auch heute noch der kulturelle Werteerhalt ein identitätsstiftendes Element für eine Stadt?
Diesen Fragen geht das Podium zunächst in einem Gespräch zwischen den Teilnehmer*innen Wiebke Hamm, Arie Hartog, Bettina Steinbrügge, Susanne Titz und Wolfgang Ullrich unter Moderation von Astrid Mania nach, bevor sich die Diskussion zum Publikum öffnet.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und als Video auf Wie Kunst Stadt entwickelt veröffentlicht.
Ein Podium zur Lage zeitgenössischer Kunstinstitutionen mit Wiebke Hamm (Vizepräsidentin der Handelskammer Bremen), Arie Hartog (Direktor Gerhard-Marcks-Haus, Bremen), Bettina Steinbrügge (Direktorin Kunstverein in Hamburg), Susanne Titz (Direktorin Museum Abteiberg, Mönchengladbach) und Wolfgang Ullrich (Kunstwissenschaftler und Autor, Leipzig)
Moderation: Astrid Mania (Kunstkritikerin, Berlin)