Schulden ziehen sich durch viele Lebensbereiche und prägen unsere sozio-ökonomischen Beziehungsgefüge. Aber wo und wie materialisieren sich Schuldenökonomien in kulturellen, lokalen und globalen, individuellen und kollektiven Beziehungsverhältnissen? Dieser und weiteren Fragen gehen wir in der Ausstellung Unsettling Matters of Interest nach, die ab Mai in der GAK zu sehen sein wird. Als Prolog zur Ausstellung lädt die GAK zu der Performance von Lili Huston-Herterich und einer Lesung von Miriam Stoney. Beide Künstlerinnen werden ebenfalls mit Arbeiten in Unsettling Matters of Interest vertreten sein.
Die Performance Let Me Tell You About This Shoe stellt die Präsentation künstlerischer Forschung und Arbeit als Geschenk in den Vordergrund und nutzt Humor als Vehikel, um an künstlerische, lernende und zitierende Praktiken zu erinnern, sie zu wiederholen und anzubieten. Jene Praktiken stehen der neoliberalen Illusion eines losgelösten Individuums kritisch gegenüber, die durch unabhängige Arbeit und Erfolg erzwungen wird und ihren Ursprung in kolonialer Ausbeutung und gesellschaftlicher Unterdrückung hat. Lili Huston-Herterich (*1988) arbeitet in unterschiedlichen Medien mit den Beziehungen zwischen ihrer Umgebung, Geschichte und Personen.
In ihren Text Debt Verses denkt Miriam Stoney über das Konzept und die verschiedenen Dimensionen von „Schulden“ nach, über deren Auswirkungen auf das Selbstverständnis und auf Beziehungsgefüge im Kontext von Klasse und raum-zeitlicher Verortung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Miriam Stoney (*1994) ist Autorin, Künstlerin und Überstzerin. Ihre künstlerische Praxis ist meist kollaborativ und textbasiert, umfasst aber auch Performance, Audio und Installation.