Aktionen und Interventionen im öffentlichen Raum haben mittlerweile einen festen Platz im Repertoire der Protestformen sozialer Bewegungen. Die Grenzen zwischen ortsspezifischer Kunst und politischer Intervention sind hierbei fließend. Performative Choreographien des Versammelns, wie Märsche, Demonstrationen oder Kreistänze, haben in städtischen Aushandlungsprozessen immer eine wichtige Rolle gespielt. Diese Anordnungen und Bewegungen von Menschen erleichtern die gemeinschaftliche Solidarität, sie sind aber auch mächtige Instrumente, um kollektive Identitäten, Forderungen und Ziele auszudrücken.
Im Workshop Schwarmprinzipien. Techniken der Tarnung und anderes nützliches Bewegungswissen werden wir uns praktisch mit den Zusammenhängen von Kunst, Körper und Protest auseinandersetzen. Folgende Fragen werden dabei eine Rolle spielen:
Wie kommen Körper in Bewegung? Wie werden sie in Szene gesetzt, um in politischen Kontexten Wirkung zu entfalten und Sichtbarkeit für politische Anliegen herzustellen? Welche Rolle spielen künstlerische Einsätze des Körpers im öffentlichen Raum? Wie werden Handlungsspielräume in kollektiven Aktionen kreiert?
Der Workshop umfasst zwei Teile:
Am ersten Termin werden wir uns nach einem kurzen Input dem Themenkomplex vor allem aus einer praktischen Richtung annähern.
Am zweiten Termin werden wir im Rahmen von Three’s a Party, dem Sommerfest von GAK, Künstler:innenhaus und Museum Weserburg am 20.6.2024, gemeinsam eine Walkingperformance im öffentlichen Raum durchführen.
Liz Rech arbeitet als Regisseurin, Dramaturgin und Performerin. Nach ihrem Dramaturgiestudium an der Bayerischen Theaterakademie in München studierte sie Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg / HfMT in Hamburg. Seit 2007 arbeitet sie im Grenzbereich zwischen Schauspieltheater, Performance, Installation und Aktivismus. Daneben kontinuierliche Mitarbeit in Künstlerinitiativen und -kollektiven (Komm in die Gänge; Schwabinggrad Ballett). Im Rahmen ihrer künstlerischen Forschung beschäftigt sie sich mit choreografischen Bewegungspraktiken innerhalb von sozialen Bewegungen – seit 2015 forscht sie zu dem Thema PERFORMING CITIZENSHIP – VERSAMMLUNG IN (DER) BEWEGUNG am künstlerisch-wissenschaftlichen Graduiertenkolleg Performing Citizenship (HCU; k3 – Zentrum für Choreografie / Hamburg).
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Bubu Mosiashvili (geb. 1997, in Tbilissi/Georgien) ist interdisziplinärer Künstler und erforscht in seinen Arbeiten blinde Flecken der Geschichte(n). Sein Fokus liegt auf verborgenen und weggeworfenen Erinnerungen und Fakten, die als Struktur „hinter den Kulissen“ für dominante Erzählungen dienen. Mosiashvili erwarb 2019 einen Bachelor-Abschluss in Kunst an der Staatlichen Akademie der Künste Tbilissi und studiert derzeit Freie Kunst in der Klasse von Natascha Sadr Haghighian an der Hochschule für Künste Bremen. Seit 2019 war er an der Organisation des multidisziplinären Projektraums MAUDI in Tbilissi beteiligt und seit 2023 leitet und organisiert er die Library for Imagined Futures, eine von Künstler:innen betriebene Bibliothek in Bremen. Derzeit ist in der Reihe Re-Framing in den Posterrahmen der GAK seine Ausstellung stories make worlds, worlds make stories zu sehen, die sich mit den 28 Bremer Heerstraßen beschäftigt.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Bubu Mosiashvili stories make worlds, worlds make stories
Termin 1:
Do, 13.6.24, 16-20 Uhr
(Workshop Teil 1)
Termin 2:
Do, 20.6., 16-20:30 Uhr
(Workshop Teil 2 & öffentliche Performance)
Pausen, Snacks und Getränke sind eingeplant.
Der Workshop findet in deutscher Sprache statt. Bei Bedarf mit englischer Übersetzungshilfe.
> begrenzte Teilnehmer:innenzahl, Anmeldung unter office(at)gak-bremen.de
Konzeption: Liz Rech & Bubu Mosiashvili
Workshopleitung: Liz Rech (Regisseurin, Performerin & Aktivistin)