Mit dem Black Art & Fashion Festival wollen wir einen Raum schaffen, in dem ein Diskurs möglich ist, der unterschiedliche Prozesse des Ausschlusses, der Ausbeutung und der Vereinnahmung von Schwarzen/Afrodeutschen/Afrodiasporischen Perspektiven, kritisch einordnet und widerständige Antworten darauf sucht.
Wir suchen Antworten etwa auf die Vereinnahmung Schwarzer künstlerischer Ausdrücke für ein weißes Publikum. Diese Vereinnahmung wird als kulturelle Aneignung bezeichnet, ihr gegenüber steht die kulturelle Anerkennung. Kunst- und Kultureinrichtungen werden von der weißen Mehrheitsgesellschaft für sich beansprucht. Dabei spiegeln die Strukturen innerhalb der Institutionen das Publikum wider. Schwarze/Afrodeutsche/Afrodiasporische und indigene Geschichten finden kaum Platz in diesen Institutionen. Tun sie es doch, laufen sie Gefahr vereinnahmt und ausgebeutet zu werden, denn sofern keine Veränderung von Innen stattfindet, bleibt es eine koloniale Kontinuität: ein weißer Blick auf Schwarze indigene Künste und kulturelle Ausdrucksformen wird reproduziert, um einen gesellschaftlichen Wandel zu mimen, dem sich jene Kunst- und Kultureinrichtungen die ihn so propagieren, entziehen. In den vergangenen Jahren gab es aus dieser Kritik heraus viele Initiativen an deutschen Kultureinrichtungen – oftmals von nicht-weißen Künstler*innen und Menschen im Kulturbetrieb.
Das Black Art & Fashion Festival beleuchtet, wie sich koloniale Kontinuität, Rassismus und kapitalistische Machtstrukturen überschneiden und sucht die kritische Auseinandersetzung mit Mode, Kunst und kolonialen Verstrickungen und ihren Kontinuitäten in unserer Gegenwart.
Das Black Art & Fashion Festival Bremen soll eine Einladung sein, ins Gespräch zu gehen, über Alternativen zu diskutieren und sich zu vernetzen.
Das Festival findet in den Räumen der Gesellschaft für Aktuelle Kunst statt und wird von Sheeko Ismail kuratiert.
Sheeko Ismail ist qualifizierte*r, Projektmanager*in, Teamer*in und Poet*in. Sheeko ist im Kulturbereich aktiv und engagiert sich vor allem in aktivistischen Kreisen Schwarzer und marginalisierter Gruppen sowie in der politischen Bildungsarbeit. Sheeko hat 2018 die Initiative Zukunft ist bunt gegründet und kuratiert seit 2020 zusammen mit einem Kollektiv aus Schwarzen Menschen die jährliche Veranstaltungsreihe Black Story Month in Bremen. Seit 2021 ist Sheeko auch Herausgeber*in der Buchreihe Look at Us! Gallerie der Schwarzen Vorbilder & Held*innen in Deutschland, welche ebenfalls in einer Kollektivarbeit entstand. Im Mai 2022 initiierte Sheeko das Projekt der ersten Schwarzen Kinderbibliothek in Deutschland und leitet diese seit Januar 2023 gemeinsam mit Maimuna Sallah in ihren eigenen Räumlichkeiten. Sheeko benutzt kein Pronomen
Tag I / Fr, 30.06.23
13:00 – 18:00 Uhr Pop Up Shops Black Businesses & Creators
18:30 – 19:30 Uhr Talk Decolonize Fashion mit Beatrice Oola & Paul Kadjo
20:00 – 21:00 Uhr Performance von Joy: Am I Enough Queer?
21:30 – 00:00 Uhr DJ-Set von Samila
Tag II / Sa, 01.07.23
13:00 – 18:00 Uhr Pop Up Shops Black Businesses & Creators
18:00 – 19:00 Uhr Fashion Show von Paul Kadjo
19:30 – 20:30 Uhr Talk Black Owned Magazines mit Celia Parbey von RosaMag & Pia von Magazine of Color
21:00 – 21:30 Uhr Performance von Queenwho
22:00 – 00 Uhr DJ-Set von Somali Vendetta
Tag III / So, 02.07.23
13:00 – 18:00 Uhr Pop Up Shops Black Businesses & Creators
18:30 -19:30 Uhr Talk + Führung durch Ausstellung: Feministische und machtkritische Betrachtung von afrikanischen König*innen
Künstler*innen: Maseho, Nicole Benewaah & Sheeko Ismail
Weitere Angebote
Mit Bremens (Best) Jerk jamaikanische Spezialitäten genießen.
Verschiedene Angebote der Schwarzen Kinderbibliothek für Kids und ihre Bezugspersonen.
Tickets / Eintritt
Spendenempfehlung: 3-25 Euro. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Awareness
Zur Ermöglichung eines Safer Spaces wird ein Awareness Team das Festival begleiten. Ihr erkennt das Awareness Team an gelben Armbinden. Die Veranstaltungen sind offen für Alle (Open to all)
Barrierenfreiheit
Der direkte Zugang zur GAK ist leider nicht barrierefrei. Es gibt teilweise die Möglichkeit, die Räume durch die benachbarte Gastronomie TAU ebenerdig zu erreichen. Es gibt keine rollstuhlgerechte Toilette in der GAK. Das Museum Weserburg befindet sich direkt gegenüber und verfügt über eine solche, die tagsüber (11-18 Uhr) genutzt werden kann. Die GAK hat nur zwei recht schmale WC-Räume.
Kurator*in:
Sheeko Ismail
Grafikdesign:
Nicole Benewaah
Veranstalter*innen:
Initiative Zukunft ist bunt, Black Story Month
Kooperationspartner*innen:
GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Schwarze Kinderbibliothek, Fashion Africa Now, RosaMag, Magazin of color, Magdas Food Programme, Marley’s, Gurlz with Curlz, Linkfro, Hooyo Handmade Products, AfroSchick, Bremen Jerk
Förderung:
Der Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen, Beirat Neustadt
Weiterer Dank an:
Schwankhalle Bremen