Ausgehend vom Abgrund als ontologisch unbestimmtem Raum erforscht Luiz Zanotello die unvereinbare Kluft zwischen Welt und Sprache in einem postkolonialen Zustand. Indem Zanotello bestimmte Technologien umwandelt und sich mit dekolonialen Modi des Denkens-Fühlens zwischen den Künsten und den Wissenschaften auseinandersetzt, versucht er, eine Ökologie des Affekts aufzuspüren, die sich von dieser Teilung befreit.
Während seiner künstlerischen Residenz im Crystal Room wird er mit dem Begriff der Chaos-Welt* (Glissant, 1990) in Bezug auf Verschiebung oder Ortlosigkeit experimentieren und mittels einer Transduktion von Licht, Stimme und Regen einen erneuerten Sinn des Affektiven performen. Dies geschieht in Form einer Mixed-Media-Installation, die teilweise während des Aufenthalts entwickelt wird, und in einer Performance, die von der anderen Seite des Flusses aus initiiert wird.
* Chaos-Welt (im Orig. chaos-monde) ist ein Begriff des Dichters und Denkers Édouard Glissant (1928 Martinique – 2011 Paris). Sie bezeichnet eine zersplitterte Welt voller Konflikte und widersprüchlicher Beziehungen, die nicht systematisiert werden kann.
22.05.–11.06.23
Luiz Zanotello
A leap in three degrees
Mi, 24.05.23, 19 h
Eröffnung / Performance
Sa, 03.06.23, 20:30 h
Through the third margin: voice, light and rain
Performance wim Rahmen der
Lange Nacht der Bremer Museen
Künstlerische Forschungsaufenthalte im Projektraum der GAK
In Kooperation mit dem binationalen PhD Programm der HfK Bremen