„Awaz“ ist ein Wort der kurdischen Sprache Kurmandschi, übersetzt bedeutet es Ton oder Klang. Für die durchgängige akustische Aktivierung Awaz wird Banu Çiçek Tülü anstelle des Raumsound, der normalerweise während der Ausstellung zu hören ist, ein elektronisches Live-Set spielen.
Banu Çiçek Tülü setzt Klang als Medium und Methode ein, um auf Dinge aufmerksam zu machen, die sich unseren Ohren häufig entziehen. Zugrunde liegt die Überzeugung, dass Zuhören körperlich ist, sich die Vibrationen von Klang durch unsere Körper bewegen und wir Klänge, Emotionen und Wissen in unseren Körpern tragen. In ihrer Ausstellung Aural Flesh greift Banu Çiçek Tülü das Verhältnis von Erinnerung und Klang auf. Welche Rolle spielt das Hören im Zusammenhang von Orientierung? Auf welche Weise beziehen sich Innen und Außen in unterschiedlichen Rhythmen und durch Klang aufeinander?
Während die Soundinstallation eng verbunden ist mit Tülüs Erinnerungen, öffnet sich der Ausstellungsraum mit der Aktivierung für weitere Erfahrungen und neue Klänge, die während der Veranstaltung miteinander geteilt und erlebt werden können. Das Live-Set tritt in Wechselwirkung mit den Bewegungen im Raum. Klang und Körper der Besuchenden können aufeinander reagieren, es wird Raum für Klänge und Stille, Bewegung und Stillstand geben.
Kommen und Gehen sind jederzeit möglich.
Föderung
Waldemar Koch Stiftung, SAHA Foundation, Der Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen, Musikfonds – Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.