Die Beschäftigung mit den Dingen und die Produktion von Bedeutung durch ihre Gestalt beziehungsweise ihre Gestaltung/ihr Design ist zentral für Koenraad Dedobbeleers Praxis. Die Ordnung der Dinge mit einigen wohl kalkulierten Handgriffen zu stören und die Wahrnehmung durch eine präzise arrangierte neue Ordnung herauszufordern, ist Koenraad Dedobbeleers Spezialgebiet. Oftmals gilt der Blick des Künstlers eher unscheinbaren Gegenständen oder zunächst unspektakulären architektonischen Gegebenheiten und gestalterischen Fragen, die er durch überraschende Eingriffe in neue Konstellationen bringt. Die Verunsicherung der Betrachter*innen ist einkalkuliert: „Do Something They Don’t Understand“. Schaut man jedoch genauer hin, lassen sich zahlreiche kunst- und designhistorische Verweise entdecken – sowie eine große Portion Humor.
Christine Heidemann ist freie Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin aus Berlin. 2005: Promotion über Dilettantismus als Methode. Mark Dions Recherchen zur Phänomenologie der Naturwissenschaften. Ausstellungsprojekte: u.a. „die stadt von morgen: Beiträge zu einer Archäologie des Hansaviertels Berlin“, Akademie der Künste, Berlin 2007; „Green Dreams“, Kunstverein Wolfsburg, 2007/2008, „BELVEDERE. Warum ist Landschaft schön?“, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2011/2012, Berlinsektion der Ausstellung DAVID BOWIE, Martin Gropius Bau, Berlin 2014; „HP Zimmer: Steckbrief“, Städtische Galerie Wolfsburg, 2014/2015. 2009: Gründung von RECEPTION als kuratorisches Büro und Ausstellungsort in Berlin. Hier Ausstellungen mit zeitgenössischen Künstler*innen sowie Präsentationen einflussreicher, aktuell jedoch weniger gezeigter Künstler*innen des späten 20. Jahrhunderts wie z.B. Michael Buthe, Luigi Ghirri oder HP Zimmer (www.reception-berlin.de).
Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Koenraad Dedobbeleer. A Quarrel In A Faraway Country Between People Of Whom We Know Nothing“.