Die Vorführung im Rahmen der aktuellen Ausstellung in der GAK „Girls can tell“ zeigt drei Filme der schwedischen Künstlerin Annika Larsson.
Ihr ältestes Stück in dieser Auswahl, Dog, ähnelt einem filmischen Tableau vivant, das aus zwei Männern in Geschäftsanzügen und einem Hund an der Leine besteht. Während der sechzehn Minuten des Films wird kein Wort gesagt. Die Interaktion zwischen den Protagonisten entwickelt sich durch ein komplexes Netz von Gesten, Blicken und Machtsymbolen.
Es sind Männer, die in fast allen Filmen von Annika Larsson die Hauptrolle spielen. Die Abwesenheit von Frauen auf der Leinwand in ihrem Werk wendet das filmische „Regime des Blicks“, wie es die feministische Theorie für das Kino analysiert, von den Frauen als Objekten ab, was die Kritiker*innen zu einer feministischen Lesart ihrer Praxis führte. Aber ist die Tatsache der Inszenierung von Männern als feministischer Ansatz zu interpretieren? Verändert die Umkehrung der binären Geschlechtergegensätze die Machtverhältnisse schlüssig? Oder sind die in Körpern und Symbolen artikulierten Machtcodes und deren Ein- und Ausgliederung weitaus komplexer?
Auf die Vorführung folgt ein Gespräch von Annika Larsson mit Yvonne Bialek in englischer Sprache.
Annika Larsson (*1972) lebt in Berlin. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Museum für Gegenwartskunst, Basel, Fundacion la Caixa, Barcelona, Le Magasin, Grenoble, Kunsthalle Nürnberg, Nürnberg, ICA-Institute of Contemporary Art, London, ZKM, Karlsruhe, S.M.A.K., Gent und Musac, Lyon und bei der 49. Biennale Venedig, 8. Biennale Istanbul und 6. Biennale Shanghai gezeigt. Derzeit lehrt sie als Gastdozentin an der Hochschule für Bildende Künste in Bremen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Girls can tell“.
Annika Larsson:
Dog, 2001, 16 min.
Blind, 2011, 23 min.
Animal, 2012, 41 min. (Auszug)