Gesellschaft für Aktuelle Kunst
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2024–2021
2024
21.04.2024, 15:00 Uhr

nearly all types of honey crystallize
Führung mit Victor Artiga Rodriguez & Dawoon Park (EN)

2023
02.11.2023, 18:30 Uhr

Doch alle eine Insel? (Teil II)
Kuratorinnenführung mit Annette Hans
Start: 18:30 Uhr

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Von reparativen Körperworkshops zu öffentlichen Performances. Durch Rassismus hervorgerufene Traumata, somatische Kunstpraktiken und dekoloniale Heilung (Anna Halprin 1969/Tabita Rezaire 2020)
Vortrag von Elke Gaugele & Mona Schieren

19.10, 19:00 Uhr

Der Vortrag zeichnet reparative Workshop-, Körper- und Performance-Praktiken in Kunst und Diaspora nach. Er untersucht, wie Techniken aus therapeutischen Körperworkshops zur Aufarbeitung und Transformation rassistischer Gewalt und Trauma in den späten 1960er Jahren und heute in öffentliche Performances Einzug gefunden haben. Dabei wird der geschützte Raum des Workshops, der für die Körperarbeit und als mikropolitisches Tool der Kunstproduktion entwickelt wurde, als Performance, Film und Dokumentationsmaterial öffentlich gemacht. In einer historischen Kritik analysieren wir Anna Halprins ikonische Workshop-Serie für Ceremony of Us (1969), die als politisches Performance-Projekt zur Bearbeitung und Katharsis von rassistischer Gewalt und Trauma als Reaktion auf die so genannten Watts-Unruhen in Los Angeles (1965) entstand. Diesem Werk stellt die Lecture das zeitgenössische Projekt Merkabah for the Hoetep (seit 2016) von Tabita Rezaire als „kollektives Heilungsangebot“ und somatische, mentale und spirituelle Form gegenüber. Beide Künstlerinnen gehen davon aus, dass sich Gewalt und Traumata, die durch Rassismuserfahrungen verursacht werden, in den Körper eingeschrieben haben und sich fortan als körperliche Archive einer Vielzahl intersektionaler Diskriminierungen sedimentieren.

 

Elke Gaugele ist Kulturanthropologin und Professorin für Moden und Styles an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Design, Kunst und globaler Migration sowie in der postkolonialen und feministischen intersektionalen (Mode-)Theorie.

Mona Schieren ist Professorin für Transkulturelle Kunstgeschichte an der Hochschule für Künste, Bremen. Zu ihren aktuellen Forschungsschwerpunkten im Bereich der transkulturellen Studien in der modernen und zeitgenössischen Kunst gehören fiber art, Geschichte und Theorie von Körperpraktiken/-technologien sowie Geschichtspolitik und Traumatheorie.

Elke und Mona sind Mitglieder des DFG Forschungsnetzwerk Entangled Histories of Art and Migration: Forms, Visibilities, Agents und der AG Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen globaler Migration (Ulmer Verein).

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Mi 19 Okt 2022, 19:00 Uhr