Ausgehend von der Vorstellung, die wissenschaftliche Entwicklung lasse in ihrer Gesamtheit nur den Schluss zu, die Welt werde zwangsläufig immer seltsamer, begründet Heinrich Dubel im Jahre 1991 das Erratik Institut in Berlin. Erratik: Lehre des Rätselvollen und Verwirrenden, der Abweichung und Täuschung, der Wissenschaft von Fehlerermittlung und Materialbruch. Rekurrierend u.a. auf Deleuze und Guattari soll die Idee der „rosa Wissenschaften“ in die Praxis übertragen werden und Grenzgänge provozieren. Die Erratik als eine Wissenschaft bleibt zunächst undefiniert. Bei aller Unschärfe lassen sich konkrete Ergebnisse erratisch-wissenschaftlicher Forschung jedoch nicht vermeiden, obwohl – wie Dubel nicht müde wird zu betonen – niemals ergebnisorientiert gearbeitet wird. Auf Einladung der GAK unternimmt Begründer Heinrich Dubel nun erstmals den Versuch einer Definition der wissenschaftlichen Erratik, stellt ihre Disziplinen und die wichtigsten Arbeitsergebnisse in den unterschiedlichen Forschungsfeldern vor.
Heinrich Dubel ist Journalist und Medienkünstler und lebt in Berlin.
Ein Vortrag im Rahmen der Ausstellung „An einem schönen Morgen des Monats Mai…“.